Frau von hinten sichtbar fährt sich durch ihr Haar

Haarausfall nach der Schwangerschaft

Was Du gegen Haarausfall nach der Geburt und in der Stillzeit tun kannst

Während Du schwanger warst, sah Dein Haar wahrscheinlich besonders voll und glänzend aus. Umso besorgter bist Du, wenn Du nach der Geburt in Deine Haarbürste schaust und dort wieder mehr Haare findest. Doch keine Sorge: Der Haarausfall nach der Schwangerschaft ist eine natürliche Reaktion Deines Körpers, hinter der in den meisten Fällen Deine Hormone stecken. Was weitere Ursachen sein können und was gegen den Haarausfall nach der Geburt hilft, haben wir Dir in diesem Artikel zusammengefasst.

Ursachen für Haarausfall nach der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft steigen Dein Östrogen- und Progesteronspiegel stark an. Während Östrogen zum Haarwachstum beiträgt, stärkt Progesteron die Haare. Das führt dazu, dass die meisten schwangeren Frauen weniger Haare als gewöhnlich verlieren. Doch nach der Entbindung fallen diese beidenHormone schnell wieder ab – und die Haare dementsprechend wieder aus. Die Hormonumstellung ist in der Regel die Hauptursache für den Haarausfall nach der Schwangerschaft. Oft bemerkst Du einige Wochen nach der Geburt, dass Dir mehr und mehr Haare ausfallen. Es kann aber auch sein, dass der Haarausfall erst nach mehreren Monaten oder gar nicht bei Dir einsetzt– jeder Körper hat sein ganz eigenes Tempo. Gerade wenn Du stillst, verläuft die Hormonumstellung zumeist etwas langsamer. Möglicherweise beginnt der Haarausfall bei Dir erst mit dem Abstillen.

Mit einer kleinen Rechnung wollen wir Dir erklären, warum der Haarausfall oft schlimmer aussieht als er eigentlich ist: Normalerweise verliert ein Mensch bis zu 100 Haare am Tag. Während Deiner Schwangerschaft sorgt Dein erhöhter Östrogenspiegel dafür, dass maximal die Hälfte davon ausfällt. Dauert Deine Schwangerschaft 40 Wochen (280 Tage) bedeutet das im Umkehrschluss, dass 14.000 Haare nicht ausgefallen sind. Diese 14.000 Haare verlierst Du nach der Schwangerschaft zusätzlich.

Fallen bei Dir die Haare überwiegend am Scheitel aus und wurden auch schon vor der Schwangerschaft immer dünner, leidest Du womöglich unter hormonell-erblichem Haarausfall. Dein Körper reagiert dann empfindlich auf Hormonschwankungen, sodass der Haarverlust nach der Geburt stärker wird oder überhaupt erst zum Vorschein kommt.

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Doch nicht nur die Hormone können Schuld am Haarausfall haben, sondern auch ein Eisenmangel sowie andere ernährungsbedingte Mangelerscheinungen. Der Eisenbedarf ist während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht. Durch den Blutverlust bei der Geburt und Nachblutungen im Wochenbett können die Eisenreserven schnell an ihre Grenzen stoßen. Lass daher Deine Eisenwerte vor und nach der Entbindung von Deiner Ärztin/Deinem Arzt überprüfen und frag nach, wie Du Deinen Bedarf am besten decken kannst. Bei der Blutuntersuchung lässt sich zeitgleich prüfen, ob andere Mängel, wie zum Beispiel ein Vitamin-B12-Mangel, für den Haarverlust verantwortlich sind.

Eine zusätzliche Belastung für Deine Haare sind Stress und Schlafmangel. Dein Körper muss sich erst einmal von den Strapazen der Geburt erholen und an den neuen Alltag mit Baby gewöhnen. Es ist vollkommen normal, dass nicht von Anfang an alles rund läuft und ihr als Familie noch alle in eure Rollen finden müsst. Denk immer dran: Niemand ist perfekt und das Mutterwerden ist ein stetiger Prozess, bei dem man Fehler machen darf.

Wie lange dauert der Haarausfall nach der Geburt?

Der Haarausfall endet normalerweise ganz von allein, sobald sich Dein Hormonhaushalt eingependelt hat - das kann drei bis sechs Monate nach der Schwangerschaft sein oder auch erst nach einem Jahr.

Wenn Du nach dieser Zeit immer noch keine Verbesserung feststellst oder bemerkst, dass Du extremen Haarausfall nach der Geburt hast, solltest Du Deine Ärztin/Deinen Arzt aufsuchen und der genauen Ursache auf den Grund gehen.

Was hilft gegen den Haarausfall?

Die schlechte Nachricht zuerst: Leider gibt es kein Wundermittel, das den Haarausfall von heute auf morgen stoppt. Habe Nachsicht mit Deinem Körper, der gerade erst ein kleines Wunder vollbracht hat. Mit ein bisschen Zeit und Geduld wird sich bald wieder alles normalisieren. Jetzt ist vor allem wichtig, dass Du Dich weiterhin wohlfühlst. Und nun zur guten Nachricht: Mit ein paar Tipps und Tricks in der Haarroutine kannst Du das Haarwachstum unterstützen und den Haarausfall minimieren.

  • Milde Shampoos: Natürliche und beruhigende Inhaltsstoffe spenden Deiner Kopfhaut Feuchtigkeit, ohne sie zu reizen. Von einer gesunden Kopfhaut profitieren auch Deine Haare, da so das Wachstum angeregt wird. Achte daher bei Shampoos darauf, dass sie frei von Silikonen, Sulfaten, Parabenen sowie von künstlichen Duft- und Farbstoffen sind.

  • Schonendes Styling: Probiere so gut es geht auf Hitze, zum Beispiel vom Föhn, Glätteisen oder Lockenstab, zu verzichten. Es ist schonender, die Haare nach dem Waschen zum Beispiel mit einem alten Baumwoll-T-Shirt auszudrücken und sie an der Luft zu trocknen. Sanfte Kämme oder Bürsten entwirren Deine Haare ohne Bruch und ohne viel Ziepen. Um zusätzliche Schäden zu vermeiden, solltest Du auch von chemischen Färbemitteln absehen.

  • Neuer Haarschnitt: Jetzt ist die perfekte Zeit für einen neuen Wohlfühl-Look – ob Kurzhaarschnitt, Bob oder Stufen. Lass Dich beim Friseur beraten, welcher Schnitt am besten zu Dir und Deiner veränderten Haarsituation passt.

  • Ausgewogene und gesunde Ernährung: Auch Deine Haare freuen sich über eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Mineralien. Spezielle Präparate gegen Haarausfall und Nahrungsergänzungsmittel solltest Du dabei nur in Absprache mit Deiner Ärztin/Deinem Arzt einnehmen. So wird zum Beispiel bei hormonell bedingtem Haarausfall oft Mönchspfeffer empfohlen. Die Pflanze kann allerdings die Milchbildung hemmen, weshalb Du sie nicht während der Stillzeit nehmen solltest.

  • Ruhe und Entspannung: Versuche Dir nicht allzu viele Sorgen um Deine Haare zu machen – der Stress führt zu einem wahren Teufelskreis. Schaffe Dir Auszeiten im Babyalltag und versuche ausreichend Schlaf zu finden. Und wenn Du gerade einen Augenblick Ruhe hast, lass Dich von Deinem Partner/Deiner Partnerin mit einer Kopfmassage verwöhnen. Das fördert die Durchblutung der Kopfhaut und sorgt nochmal für extra Entspannung.

Wir hoffen, wir können Dir mit diesen Tipps helfen und Du bist bald wieder rundum glücklich mit Deinen Haaren!

Häufig gestellte Fragen

Hauptursache für den Haarausfall ist die Hormonumstellung, sprich der Abfall von Östrogen und Progesteron. Aber auch Mangelerscheinungen wie ein Eisenmangel, Stress und zu wenig Schlaf können dazu führen, dass Du mehr Haare verlierst.

In den meisten Fällen haben sich die Hormone nach drei bis sechs Monaten eingependelt und dann hört der Haarausfall auf. Bei manchen Frauen dauert es etwas länger. Auch wenn Du stillst, kann die Hormonumstellung etwas langsamer vorangehen.

In erster Linie hilft nur Geduld. Dein Körper braucht Zeit, bis sich alles normalisiert hat. Es ist gut für die Haare, wenn Du sie schonend stylst, auf Hitze verzichtest und milde Shampoos sowie sanfte Bürsten oder Kämme verwendest. Auch von innen heraus kannst Du einiges tun: Ernähre Dich gesund und gönne Deinem Körper Ruhe und ausreichend Schlaf.

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