Wärmekissen für Babys

So nähst Du ein Körnerkissen ganz einfach selbst

Ob als Hilfe bei Bauchschmerzen, zur Beruhigung oder einfach zum Wohlfühlen: Die Einsatzmöglichkeiten von Wärmekissen sind vielfältig und die meisten Babys lieben die wohltuende Wärme. Falls bei Dir zuhause noch ein Körnerkissen fehlt, verraten wir Dir in diesem Artikel, wie Du ganz einfach ein Wärmekissen für Dein Baby selbst nähen kannst und welche Füllung sich dafür am besten eignet.

Babys können ihre Körpertemperatur noch nicht so gut regulieren wie Erwachsene, was sie empfindlicher gegenüber Temperaturen macht. Richtig angezogen bewahrst Du Dein Kind sowohl vor Überhitzung als auch Unterkühlung. Aber insbesondere im Winter kann ein Wärmekissen eine tolle Unterstützung sein, um Deinem Baby zusätzliche Wärme zu schenken – ob zuhause oder beim Spaziergang im Kinderwagen. Doch nicht nur im Winter ist das Wärmekissen eine praktische Hilfe:

  • Wärme hat auf viele Babys eine entspannende Wirkung. Zum Kuscheln eingesetzt beruhigt das Körnerkissen, aber auch das Ertasten der Füllung bereitet kleineren Kindern jede Menge Freude.

  • Ebenso kann es das Einschlafen erleichtern und für eine angenehme Schlafumgebung sorgen. Lege dafür das warme Kissen vor dem Schlafengehen ins Bettchen. Sobald Dein kleiner Entdecker eingeschlafen ist, solltest Du das Kissen aus dem Bett nehmen, da sonst die Erstickungsgefahr erhöht ist.

  • Wärme ist ein bewährtes Mittel, um Schmerzen zu lindern und Verkrampfungen zu lösen. Ein Wärmekissen kannst Du Deinem Baby bei Bauchweh, Koliken, Zahnungsbeschwerden oder Muskelverspannungen anbieten. Außerdem regt ein warmes Kissen die Darmtätigkeit an und kann so bei Verstopfung helfen.

  • Ebenfalls können Wärmekissen bei einer Erkältung für etwas Linderung sorgen. Hat Dein Baby allerdings eine erhöhte Temperatur, solltest Du auf den Einsatz verzichten.

Das Wärmekissen sollte niemals wärmer als 40 Grad sein. Überprüfe nach dem Erwärmen die Temperatur und lasse das Kissen gegebenenfalls noch abkühlen.

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Füllung des Wärmekissens

Bevor Du mit dem Nähen beginnst, solltest Du Dir Gedanken darüber machen, womit Du das Wärmekissen befüllen möchtest. Soll es ein Kirschkernkissen werden, ein Kissen mit Dinkelfüllung oder doch eines mit Leinensamen? Dabei gilt grundsätzlich: Obstkerne wie Trauben- oder Kirschkerne erzeugen eher trockene Wärme, während Körner und Samen wie Dinkel und Leinsamen mehr Feuchtigkeit abgeben. Die verschiedenen Füllmaterialien kannst Du online kaufen, im Reformhaus oder zum Teil auch im Supermarkt. Achte darauf, dass kein Korn, Kern oder Samen kaputt ist, frei von Fruchtfleisch und ohne chemische Zusätze getrocknet wurde.

Die Vor- und Nachteile der einzelnen Körner, Saaten und Kerne haben wir für Dich zusammengefasst:

  • Kirschkernkissen

Der Klassiker unter den Füllungen für Körnerkissen sind wohl Kirschkerne. Sie speichern Wärme für bis zu 20 Minuten und sind recht robust, was einen langen Gebrauch ermöglicht. Einige empfinden die recht großen Kerne als unbequem – hier kann ein dickerer Bezug Abhilfe schaffen.

  • Traubenkernkissen

Traubenkerne sind für Baby-Wärmekissen beliebt, da sie sehr fein und damit besonders anschmiegsam sind. Dank ihrem hohen Ölanteil speichern sie Wärme für 20 bis 30 Minuten.

  • Dinkelkissen

Dinkelkissen sind mit Dinkelspelz gefüllt, der Schale des Getreides. Dinkelspelz wird von vielen als sehr nachgiebig und weich beschrieben. Allerdings speichert er im Vergleich zu den Fruchtkernen weniger Wärme und raschelt bei Bewegung. Dickere oder zusätzliche Überzüge können helfen, das Rascheln zu mindern. Außerdem solltest Du bei Dinkelkissen im Hinterkopf haben, dass sie erwärmt einen Eigengeruch besitzen – ob der Geruch Dir und Deinem Baby gefällt, ist eine Frage des Geschmacks. :)

  • Hirsekissen

Eine Füllung mit Hirse ist noch ein kleines bisschen anschmiegsamer im Vergleich zu Dinkel und verursacht weniger Geräusche. Hirse hat jedoch den Nachteil, dass sie mit der Zeit zusammengedrückt wird, sodass Du eventuell bereits nach einem Jahr das Kissen nachfüllen musst.

  • Leinsamenkissen

Als Ölsaat sind Leinsamen reich an Fett, weshalb sie Wärme lange speichern. Das ist ebenfalls der Grund, weshalb Leinsamenkissen besonders heiß werden können und vor dem Gebrauch oft noch abkühlen müssen. Die feinen Samen passen sich gut an jede Körperstelle an. Wie Dinkel geben auch Leinsamen einen dezenten Geruch ab. Dieser ist leicht nussig und wieder einmal Geschmackssache.

Körnern, Samen und Kernen verlieren nach und nach ihre Wärmespeicherfähigkeit. Tausche daher etwa alle 2 Jahre die Füllung aus. Bemerkst Du einen schlechten Geruch, solltest Du den Kisseninhalt sofort wechseln.

Nähanleitung für ein Wärmekissen

Hier haben wir eine Anleitung zum Nähen eines Wärmekissens für Babys für Dich. Um sicherzugehen, dass sich Dein Kind nicht versehentlich am Füllmaterial verschluckt, achte beim Nähen darauf, dass alle Nähte sicher verschlossen sind und keine losen Enden vorhanden sind. Du brauchst:

  • Stoff für Bezug und Befüllkissen, z.B. Bio-Baumwolle oder Leinen

  • Füllmaterial nach Wunsch (circa 200 g)

  • Nähmaschine

  • Schere

  • Nähgarn

  • Maßband oder Lineal

  • Stoffmarker

  • Evtl. Nähnadeln

So geht's:

1. Schnittmuster vorbereiten

Ob Eule, Wolke oder Rechteck – überleg Dir, wie das finale Wärmekissen aussehen soll und fertige dafür ein Schnittmuster an oder verwende eine Vorlage. In unserer Anleitung werden wir ein rechteckiges Körnerkissen nähen. Zeichne dafür vier Rechtecke mit den Maßen 17 x 17 Zentimeter auf Deinen Stoff – zwei Stoffstücke werden für den Kissenbezug benötigt und zwei für das Befüllkissen.

2. Kissen nähen

Lege je zwei Stücke rechts auf rechts übereinander (die schönen Seiten müssen sich angucken). Jetzt nähst Du die Rechtecke mit einem Overlock-Stich und einer Nahtzugabe von circa 1 Zentimeter rundum zusammen. Lasse dabei jeweils eine Wendeöffnung, um die Kissen nach dem Nähen dadurch zu wenden.

3. Kissen befüllen

Befülle das Rechteck, das für den Innenteil gedacht ist, mit Deinem Füllmaterial. Verteile es dabei gleichmäßig und achte darauf, dass das Kissen nicht zu voll wird. Unser Tipp: Rolle Dir aus einem Blatt Papier einen Trichter, wenn Du keinen zur Hand hast. Jetzt kannst Du die Wendeöffnung mit einem Overlock-Stich schließen.

4. Wärmekissen fertigstellen

Wenn das Befüllkissen sicher zugenäht ist, kannst Du es in den Kissenbezug stecken. Je nach Füllmaterial ist hier ein bisschen Fingerspitzengefühl erforderlich. ;) Hast Du alles gut verteilt, musst Du im letzten Schritt nur noch die Wendeöffnung des Kissenbezugs zunähen und schon ist Dein Körnerkissen fertig!

Wärmekissen reinigen und pflegen

Wärmekissen mit Obstkernfüllungen kannst Du vorsichtig mit der Hand oder im Feinwaschgang der Waschmaschine waschen. Damit sich im Inneren kein Schimmel bildet, muss das Kissen für mindestens 24 Stunden trocknen. Die Idee, das feuchte Wärmekissen auf die warme Heizung zu legen, ist zwar naheliegend, aber keine gute Lösung. Durch diese Art der Trocknung kann die Füllung Schaden nehmen. Bei Kissen mit Körnerfüllung darfst Du nur den Kissenbezug waschen. Bei einem kleineren Fleck reicht es aber in der Regel aus, das Kissen mit einem Tuch abzuwischen.

Jetzt heißt es ran an die Nähmaschine und viel Spaß beim Wärmekissen-DIY! So ein selbstgemachtes Körnerkissen ist übrigens auch eine prima Geschenkideen für alle (werdenden) Eltern. :)

Häufig gestellte Fragen

Dinkelkissen sind besonders weich und anschmiegsam, was sie zum idealen Kuschelpartner macht. So sorgen sie bei Babys für Entspannung. Außerdem kann die Wärme bei Bauchweh, Koliken oder Verstopfungen helfen.

Du kannst ein Dinkelkissen circa zwei Jahre benutzen. Lässt die Wärmespeicherfähigkeit vorher nach oder bemerkst Du einen schlechten Geruch, solltest Du die Füllung austauschen.

Du darfst Deinem Baby schon während der ersten Tage nach der Geburt ein Wärmekissen anbieten.

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