Tipps für eine kindersichere Wohnung

Tipps für eine kindersichere Wohnung

So schaffst Du Deinem kleinen Entdecker eine sichere Umgebung

Spätestens wenn Dein Baby seine ersten Schritte wagt, ist nichts mehr vor ihm sicher. ;) Lag dort nicht eben noch der Schlüsselbund? Statt auf dem Tisch findest Du ihn in den Händen Deines kleinen Entdeckers wieder, der ihn ausgiebig untersucht – und natürlich auch in den Mund steckt. Sich an Gegenständen hochzuziehen und waghalsige Kletterpartien gehören bestimmt ebenso schon zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Auf diese Weise trainiert Dein Kind seine Koordination und seine motorischen Fähigkeiten. Damit die Erkundung seiner Umgebung für Dein Baby aber nicht zu einem gefährlichen Unterfangen wird, geben wir Dir Tipps, wie Du Deine Wohnung kindersicher machst.

Ein guter Startpunkt ist es, wenn Du versucht, alle Zimmer einmal mit Kinderaugen zu betrachten. Welche Gegenstände befinden sich in Reichweite und könnten sie für Dein Baby gefährlich werden? Welche Dinge sind für Dein Kind interessant, befinden sich aber außerhalb seiner Reichweite, sodass sie zu Klettereien animieren könnten? Sobald Du die Gefahrenquellen erkannt hast, kannst Du sie beseitigen, oft reichen dafür wenige Handgriffe. Im Folgenden haben wir Dir die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen für Dein Zuhause zusammengestellt.

In allen Räumen

  • Steckdosen sichern: Steckdosen üben auf Kinder eine große Faszination aus. Vielleicht, weil sie sich genau auf ihrer Augenhöhe befinden und die Vertiefung geradezu dazu einlädt, die Finger hineinzustecken. Gefährlich wird es vor allem, falls Dein kleiner Entdecker metallene Gegenstände in die Löcher steckt. Vorbeugen kannst Du mit speziellen Steckdosensicherungen. Besonders praktisch sind solche mit einem Drehmechanismus, bei denen Du die Steckdose trotzdem weiternutzen kannst.

  • Lose Kabel fixieren oder verstecken: Aus seiner Perspektive kann Dein Baby noch nicht sehen, wo ein herunterhängendes Kabel hinführt. Wenn es dann versucht, sich daran hochzuziehen, kann das nicht nur für das zugehörige Gerät unschön enden. Am besten versteckst Du die Kabel also hinter einem Möbelstück oder fixierst sie mit Kabelclips. Gleiches gilt auch für herumliegende Kabel, damit diese nicht zur Stolperfalle werden.

  • Kanten abpolstern: Die ersten Gehversuche Deines Babys werden noch etwas unbeholfen sein, denn es muss seinen Gleichgewichtssinn erst trainieren. Damit ihm dabei keine scharfkantigen Möbelstücke in die Quere kommen, kannst Du sie mit einem speziellen Kantenschutz abpolstern.

  • Klemmschutz an Türen anbringen: Eingeklemmte Finger sind schmerzhaft, das wissen wir aus eigener Erfahrung. Ein Klemmschutz, der in der Regel ohne Bohren und Schrauben an die Tür angebracht werden kann, erspart Deinem Baby diese Erkenntnis.

  • Schubladen sichern: Schubladensicherungen sind gleich dreifach praktisch: Sie sorgen dafür, dass der Inhalt für Deinen neugierigen Entdecker unzugänglich bleibt, schützen vor eingeklemmten Fingern und verhindern ein Herausfallen der Schublade, die Dein Kind einquetschen könnte. Auch solche Sicherungen lassen sich leicht nachträglich anbringen.

  • Treppen mit Schutzgittern sichern: Falls Du in einem Haus oder einer mehrstöckigen Wohnung wohnst, schützt ein Treppenschutzgitter Dein Baby davor, die Treppe hinunterzustürzen. Es wird in der Regel einfach zwischen Wand und Treppengeländer eingeklemmt. Die meisten Modelle können auch für Türen genutzt werden, wenn Du verhindern willst, dass Dein Baby auf Erkundungstour geht. ;) Achte beim Kauf darauf, dass die Sprossen einen angemessenen Abstand haben, damit Dein Kind seinen Kopf nicht dazwischen stecken kann.

  • Potentielle Steighilfen eliminieren: Manchmal ist man erstaunt, wie erfinderisch Kinder sein können: Da wird ein Sessel vor dem Fenster oder ein Blumentopf auf dem Balkon schnell zum Leiterersatz und eine harmlose Kletterei ganz schön gefährlich. Stelle Hocker, Sessel und anderes Mobiliar an Plätze, an denen sie nicht als Steighilfe dienen können. Natürlich solltest Du Dein Baby bei geöffnetem Fenster oder geöffneter Balkontür auch nicht alleine lassen.

  • Giftige Zimmerpflanzen entfernen: Babys erkunden ihre Umgebung mit dem Mund. Das kennst Du bestimmt nur zu gut. Leider machen sie dabei auch nicht vor Dingen halt, die man lieber nicht in den Mund stecken sollte. Der beste Ort für giftige Zimmerpflanzen ist folglich oben auf Schränken oder Regalen, sodass Dein Kind sie auf keinen Fall erreichen kann.

  • Potenziell gefährliche Gegenstände wegräumen: Werkzeuge, Scheren, Näh- und Strickzeug, Plastiktüten, Streichhölzer, Feuerzeuge, alkoholische Getränke, Zigaretten, Batterien, Glühbirnen, Schnüre, Vasen und andere schwere oder zerbrechliche Gegenstände: Was für Dich Alltagsgegenstände darstellt, kann für Dein Baby gefährlich werden. Räume diese Dinge also nach Benutzung am besten sofort wieder in einen Schrank, in dem sie vor neugierigen Fingerchen sicher sind.

  • Laufwege freiräumen: Die Bauklötze, mit denen Dein Baby heute Morgen noch gespielt hat, können später schnell zur Stolperfalle werden – für euch beide. Auch wenn wir wissen, dass es nicht immer so leicht umzusetzen ist: Ordnung ist tatsächlich eine gute Unfallverhütung!

  • Teppiche rutschfest machen: Teppiche machen Deine Wohnung gemütlich und sorgen dafür, dass Dein kleiner Entdecker beim Spielen nicht auf dem kalten Fußboden sitzen muss. Ungesichert können sie bei der nächsten Verfolgungsjagd durchs Haus jedoch schnell zu einer Schlitterpartie führen. Mit einer Antirutschmatte, die den Teppich an Ort und Stelle fixiert, sorgst Du vor.

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In Küche und Esszimmer

  • Herd und Backofen sichern: Beim Kochen kannst Du verschiedene einfache Vorsichtsmaßnahmen treffen, um Verbrennungen und anderen Unfällen vorzubeugen: Benutze die hinteren Herdplatten, an die Dein Kind nicht herankommt. Wenn Du Pfannenstiele und Topfgriffe zudem nach hinten drehst, kann es sie nicht herunterziehen. Wenn Du ganz sicher gehen möchtest, kannst Du ein Herdschutzgitter anbringen, das bei einem Ceranfeld auch verhindert, dass Dein Kind den Herd aus Versehen anschaltet. Für ältere Herdmodelle und Backöfen gibt es auch spezielle Abdeckungen, die verhindern, dass an den Knöpfen gedreht werden kann. Besondere Vorsicht gilt natürlich, wenn der Backofen angeschaltet ist, da die Scheibe mancher Modelle sehr heiß wird. Am besten verbannst Du Dein Baby in diesem Fall mit einer Aufsichtsperson solange ins Nebenzimmer, bis der Ofen abgekühlt ist. ;)

  • Elektrogeräte aus der Steckdose ziehen und außer Reichweite aufbewahren: Wasserkocher, Toaster und Kaffeemaschine kannst Du nach der Benutzung aus der Steckdose ziehen und stellst sie am besten zusätzlich an einer Stelle auf, an der sie Dein Kind nicht am Kabel herunterziehen kann.

  • Putzmittel außer Reichweite aufbewahren: Nicht umsonst trägt jeder Reiniger die Bemerkung „Für Kinder unzugänglich aufbewahren“. Also verbanne die Flaschen aus den unteren Schränken lieber an eine Stelle, die Dein Baby nicht erreichen kann oder sichere den Schrank mit einem Riegel.

  • Kühlschrank und Gefrierschrank sichern: Dieser Tipp ist natürlich nur relevant, falls sich die Geräte auf Höhe Deines Kindes befinden. Um zu verhindern, dass es den Kühlschrank ausräumt und sich durch herunterfallende Gläser oder ähnliches verletzt, kannst Du den Kühlschrank mit einem speziellen Riegel sichern. Leider schützt er nicht Dich selbst vor nächtlichen Futteranfällen. ;)

  • Herunterhängenden Tischdecken entfernen: Wenn sich Dein Baby an einem Tischdeckenzipfel versucht hochzuziehen, räumt es ungewollt schnell mal den ganzen Tisch ab. Das ist nicht nur schade um die schöne Kaffeetafel, sondern kann für Dein Kind auch ganz schön gefährlich werden. Verzichte daher lieber auf Tischdecken oder herabhängende Tischläufer.

Im Badezimmer

  • Badschlüssel abziehen: Damit sich Dein Kind nicht versehentlich einschließt, ziehe den Badschlüssel am besten ab und hänge ihn an einen Haken in ausreichender Höhe.

  • Waschmaschine sichern: Viele Waschmaschinen verfügen über eine eingebaute Kindersicherung, die verhindert, dass die Maschine aus Versehen gestartet oder das Programm bei laufender Maschine verstellt werden kann. Damit Dein Kleinkind nicht in die Trommel klettert (größere Kinder können dort feststecken), kannst Du die Tür zudem mit einem verstellbaren Riegel sichern, der ganz einfach auf das Gerät geklebt wird.

  • Spitze und giftige Badutensilien außer Reichweite aufbewahren: Mit Nagelschere, Feile und Rasierern gibt es im Badezimmer so einige Gegenstände, die Dein Kind besser nicht in die Hände bekommen sollte. Auch Kosmetika und eingesteckte Elektrogeräte wie ein Fön bergen eine gewisse Gefahr. Um diese zu bannen, verwahre die entsprechenden Dinge in einem Schrank auf, den Dein Baby nicht erreichen kann und achte darauf, sie nach Benutzung dorthin zurückzuräumen.

  • Medikamente in abschließbarem Schrank aufbewahren: Die beste Aufbewahrung für Tabletten, Säfte und Co. ist in einem abschließbaren Schrank oder zumindest außer Reichweite Deines Kindes. Achte auch bei aktuell benötigten Medikamenten darauf, diese nicht offen herumliegen zu lassen.

Im Kinderzimmer

Unsere allgemeinen Sicherheitstipps haben natürlich auch im Kinderzimmer ihre Berechtigung. Was Du sonst noch bei der Gestaltung beachten kannst, haben wir Dir in unserem Magazinartikel „Das Babyzimmer – So richtest Du es sicher ein“ zusammengefasst.

Nach dieser langen Liste magst Du den Eindruck bekommen, dass Deine Wohnung eine einzige Gefahrenzone ist. Aber keine Angst! Lasse Deinem Baby ruhig Freiraum zum Erkunden, denn nur so kann es seine motorischen Fähigkeiten trainieren. Du wirst schnell ein Gefühl dafür entwickeln, welche Dinge Dein Kind zurzeit besonders interessant findet und worauf Du folglich aktuell ein spezielles Augenmerk haben solltest. Erkläre Deinem Liebling darüber hinaus, wo er vorsichtig sein muss und warum etwas für ihn gefährlich sein kann. Nichtsdestotrotz solltest Du Deinen neugierigen Entdecker natürlich nicht unbeaufsichtigt lassen. Mit diesen Vorkehrungen steht dann aber der Erkundungstour nichts mehr im Weg! :)

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